Schwierige Situationen in Psychotherapie, Beratung und Coaching
Einleitende Information
Alle Personen, die im therapeutischen oder beraterischen Kontext arbeiten, kennen vermutlich herausfordernde Situationen im Kontakt mit PatientInnen und KlientInnen. Häufig handelt es sich um Situationen, in denen man nicht weiterweiß, der Behandlungsprozess zu scheitern droht und man sich den Kopf über die richtige Umgangsweise zerbricht. Diese Situationen kennen nicht nur KollegInnen, die sich in der Ausbildung befinden oder BerufseinsteigerInnen sind, sondern ebenso routinierte und erfahrene KollegInnen aller Fachrichtungen und Therapieschulen. Behandlungsmanuale bieten nur selten ausreichende Antworten auf solche schwierigen Situationen, unter anderem, weil sie so vielfältig sind, wie die PatientInnen und KlientInnen selbst. Das Ziel dieses Workshops ist es, dass Teilnehmende ein möglichst breites Repertoire an Werkzeugen an die Hand bekommen, um mit solchen herausfordernden Situationen konstruktiv und erfolgreich umgehen zu können. Zudem werden für typische schwierige Gesprächssituationen mögliche Lösungen und Umgangsweisen erarbeitet. Weiterhin werden eigene Persönlichkeitsanteile, die beim Auftreten solcher Situationen aktiviert werden können, im Rahmen einer Selbsterfahrung reflektiert und bearbeitet.
Workshop I
Im Mittelpunkt des ersten Workshops stehen Techniken aus verschiedenen Therapierichtungen zur Interaktionsgestaltung und zum Umgang mit schwierigen Therapie- und Beratungssituationen. Dabei werden Ansätze u. a. aus KVT, CBASP, ACT, Schematherapie und Motivational Interviewing vorgestellt und diskutiert. Das Ziel des ersten Workshops besteht darin, dass die Teilnehmenden ein breites Spektrum an Techniken kennen und anwenden lernen, um herausfordernden Situationen erfolgreich begegnen zu können.
Workshop II
Nachdem die theoretische Basis der Interaktions- und Bewältigungsstrategien erarbeitet wurde, wird im zweiten Workshop der Umgang mit typischen schwierigen Situationen fokussiert. Dazu zählen beispielsweise der Abbruch der Behandlung durch die / den KlientIn / PatientIn, aggressives Verhalten des / der KlientIn / PatientIn, Intellektualisieren, Motivationsmangel, Schweigen, ständiges Reden, Zweifel der KlientInnen / PatientInnen gegenüber den BehandlerInnen sowie abweichende Wertevorstellungen und Ziele. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, selbst erlebte schwierige Situationen einzubringen. Der Umgang mit den thematisierten schwierigen Situationen wird unter Anwendung unterschiedlicher Techniken aus verschiedenen Therapieansätzen diskutiert und geübt.
Workshop III
Im Fokus des dritten Workshops steht die Selbsterfahrung. Nicht selten werden im Rahmen von schwierigen Gesprächs- und Therapiesituationen eigene Persönlichkeitsanteile des / der TherapeutIn / BeraterIn aktiviert. Diese Aktivierung eigener Anteile kann im weiteren Verlauf die jeweilige schwierige Situation aufrechterhalten und den Umgang mit diesen Situationen erschweren. Es ist demnach von zentraler Bedeutung in Anlehnung an die interaktionelle Fallarbeit / Balint-Arbeit die Beziehung zwischen BehandlerIn und PatientIn / KlientIn näher zu betrachten und die eigenen ungünstigen Verhaltens- und Erlebensanteile zu analysieren und zu überwinden.
Zielgruppe
Das Fort- und Weiterbildungsangebot richtet sich an psychologische und ärztliche PsychotherapeutInnen, PsychologInnen und ÄrztInnen in Weiterbildung, KollegInnen aus den Bereichen Beratung und Coaching sowie MitarbeiterInnen in der medizinischen und psychosozialen Versorgung.
Referent:
Dr. Hans Onno Röttgers
- Langjährige Erfahrung in der ambulanten und stationären Psychotherapie, im Coaching und in der Beratung
- Viele Jahre leitender Psychologe an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Philipps-Universität Marburg
- Trainer, Dozent und Supervisor in unterschiedlichen Ansätzen der Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT), Schematherapie (ST), Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP), des weiteren Ausbildungen in zahlreichen Verfahren wie Interpersonelle Therapie der Depression (IPT), Imaginary Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT), Motivational Interviewing (MI) und Systemisches Coaching.
- Aktuell tätig in eigener Praxis sowie als Dozent, Supervisor und Lehrtherapeut an zahlreichen Ausbildungsinstituten und Kliniken.
- Publikationen in Fachbüchern u. a. zu oben genannten Themen.
Termine
Diese drei Workshops werden zweimal angeboten, einmal im Online-Format und einmal in Präsenz. Sie können jeweils nur als gesamte 3-Tage-Veranstaltung gebucht werden.
Präsenz-Seminar
Freitag 26.04.2024
Samstag 27.04.2024
Samstag 01.06.2024
Webinar
Freitag 07.06.2024
Samstag 08.06.2024
Samstag 29.06.2024
Für alle Workshops gilt für freitags und samstags der folgende Zeitablauf:
09:00 – 10:30 Uhr, 15 Min. Pause,
10:45 – 12:15 Uhr, 60 Min. Pause,
13:15 – 14:45 Uhr, 15 Min. Pause,
15:00 – 16:30 Uhr
Teilnahmegebühren
Die Teilnahmegebühr beträgt für das Webinar 22,50 € pro UE also 540,00 € und für das Präsenz- Seminar 25,00 € pro UE, also 600 € (10% Ermäßigung für Teilnehmende in Ausbildung). Darin sind die Workshops, Handouts und die Teilnahmebescheinigung enthalten. Die Teilnahmegebühr ist erst nach Anmeldung und Erhalt der Zahlungsaufforderung zu entrichten.
Fortbildungspunkte
Die Fortbildungspunkte wurden bereits bei der Psychotherapeutenkammer Hessenbeantragt.
Anmeldung
Wir freuen uns über Ihre verbindliche Anmeldung per E-Mail. Anmeldeschluss ist jeweils vier Wochen vor der jeweiligen Workshop-Reihe.
Kontakt
Dr. Hans Onno Röttgers
Tel.: 0176-6348 7170
E-Mail: roettgers@IVV-Marburg.de
Veranstaltungsort
Das Webinar wird über Zoom angeboten, das Präsenz-Seminar findet an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Philipps-Universität Marburg (Rudolf-Bultmann-Straße 8, 35039 Marburg) statt.
TeilnehmerInnenzahl
Sollte die MindestteilnehmerInnenzahl von 10 Personen nicht erreicht werden, kann die jeweilige Veranstaltung nicht stattfinden.